Wassernetz NRW abgewickelt

27. Mai 2025 | Agger, Flüsse & Gewässer

Persönliche Erklärung von Friedrich Meyer - bisher Wassernetz NRW Flussgebietskoordinator für die Agger

Im letzten Jahr ließ die Landesregierung nach einer unzumutbaren Hängepartie das Wassernetz NRW einschlafen. Die das Wassernetz NRW tragenden Naturschutzverbände hatten ihrerseits auch kein Interesse, mit dem vorgelegten, unzureichende Angebot am Fortleben des Wassernetz NRW festzuhalten.

Das Wassernetz NRW war 2004 von den Naturschutzverbänden ins Leben gerufen worden, um die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu befördern und die Öffentlichkeit über die Prozesse für einen guten Zustand der Gewässer zu informieren und Beteiligung zu ermöglichen. Dies sieht die WRRL in Artikel 14 ausdrücklich vor. In der Zielsetzung, einen guten Zustand der Gewässer zu erreichen, entwickelten die Natur- und Umweltschutzverbände in NRW daher das Wassernetz NRW, das anfangs durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung (SUE), später direkt durch das Landesumweltministerium, anteilig für Personal sowie Ausbildungs- und Öffentlichkeitsarbeit gefördert wurde.
Landesweit gab es Flussgebietskoordinatoren und Aktive, die sich in vielfacher Weise um die Gewässer kümmerten. Das Wassernetz gab ab dem 1. Bewirtschaftungsplan 2010 - 2015 umfangreichen Stellungnahmen ab, unter Beteiligung zahlreicher Aktiver aus den jeweiligen Regionen. Parallel zu der Enttäuschung über die mangelnde Ambition der Landesregierung, WRRL und das Wasserhaushaltsgesetz durchzusetzen, erlahmte diese Beteiligung in den letzten Jahren zunehmend. Das mangelnde politische Engagement der Landesregierung bei der Umsetzung war dann auch Anlass für die Klage des BUND Landesverbandes NRW gegen den Bewirtschaftungsplan 2022 bis 2027.
Hinzu kam, dass die Landesregierung (Umweltministerium) dem hauptberuflichen Mitarbeiter in Düsseldorf zeitlich befristete und prekäre Bedingungen anbot, die nicht hinnehmbar waren.
Daher ging die Zeit des Wassernetzes zu Ende.
In der Hoffnung, dass das Wassernetz am Leben gehalten werden könnte, habe ich bis jüngst an dem etwas sperrigen Titel "Wassernetz NRW Flussgebietskoordinator für die Agger" festgehalten. Mit dem endgültigen Aus des Wassernetzes geht das nun nicht mehr.
Für einen guten Zustand von Agger und Wiehl werde ich wie bisher weiterarbeiten, persönlich und als Mitglied von BUND und NABU, die nicht ruhen werden, bis die Agger renaturiert ist.

Friedrich Meyer 27. Mai 2025

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