Das Aggerwehr bei Troisdorf ist der erste großer Hemmschuh für die Gewässerökologie des Aggersystems. Es liegt nur etwa 380 m von der Mündung der Agger in die Sieg entfernt und beeinträchtigt damit fast den gesamten Aggerlauf und sowie wertvolle Nebengewässer der Agger, wie die Naaf oder die Sülz. Der Aufstau durch ein festes Wehr dient der Ableitung von Kühlwasser für das Matallwerk Metallwerk Manstaedt durch den Mühlengraben. Das für die Durchgängigkeit gebaute Umgehungsgerinne setzt sich immer wieder zu, so daß dass die Durchgängigkeit nicht gewährleistet ist. Deshalb ist ein Rückbau des Aggerwehres die bessere Lösung.
Die Zukunft des Troisdorfer Mühlengrabens und des Wasserzuflusses in den Graben ist nicht zwingend mit einem Wehr verknüpft. Es ist möglich, einen Wasserzufluss durch eine Wasserableitung weiter flussaufwärts der Agger sicherzustellen. Die Ableitung kann z. B. durch eine flussaufwärts verlegte Mündung des Mühlengrabens (offen oder als Zuleitung) oder eine Entnahme durch ein unterschlägiges Schöpfrad sichergestellt werden. Auch die zusätzliche Wasserversorgung des Altarms an der Sieg wäre damit sichergestellt, sollte aber unabhängig davon ohnehin bei einer anstehenden Siegrenaturierung grundsätzlich verbessert werden.
Weitere Informationen dazu:
- 04.04.2022 "Gelingt der Rückbau des Aggerwehrs in Troisdorf?" von Achim Baumgartner (BUND Rhein-Sieg)