Regionalgruppe Köln

Liebevoll gepflegt - BUND Streuobstwiese in Windeck-Rommen

09. Februar 2020 | Kreisgruppe Rhein-Sieg, Landwirtschaft, Lebensräume, Naturschutz

Auf der Streuobstwiese des BUND in Windeck-Rommen wurden mit Unterstützung der Regionalgruppe Köln umfassende Pflegemaßnahmen durchgeführt. 2013 hatte der Landesvorstand des BUND 14 Obstbäume als Abschiedsgeschenk für seinen langjährigen Vorsitzenden Paul Kröfges auf dessen an den BUND verpachteten Wiese als Initialzündung gepflanzt.

Neupflanzung von Obstbäumen auf der Wiese eines BUND Mitglieds in Windeck Rommen (Rhein-Sieg Kreis). Neupflanzung von Obstbäumen auf der Wiese eines BUND Mitglieds in Windeck Rommen (Rhein-Sieg Kreis).  (Paul Kröfges)

Jetzt war es an der Zeit, u.a. Ersatz-, Um- und Ergänzungspflanzungen durchzuführen, die Bäume fachgerecht zu schneiden, neue Stützpfähle einzusetzen und die Baumscheiben freizulegen. Diese Arbeiten konnten bei der derzeitigen Wetterlage zügig in Angriff genommen und abgeschlossen werden (siehe Bilder).

Die ca. 3000 m² große Wiese, die übers Jahr vom Wiesen- und Weidenzentrum der BUND Kreisgruppe Rhein Sieg Kreis extensiv, d.h. schonend und insektenfreundlich gepflegt wird, präsentiert sich in guter Verfassung und wurde um mehrere Bäume ergänzt. Neu hinzugekommen sind u.a. Apfelbäume der Sorte Gravensteiner und Luxemburger Triumpf sowie jeweils eine Apfel- und Birnenquitte.  Damit sind die Weichen für die weitere Entwicklung gestellt.

Hier im Umfeld des Oberbergischen Landes und darüber hinaus findet eine sehr intensive Grünlandbearbeitung statt, mit wiederholter Gülle oder Mistaufbringung. Dann gibt es bis zu sechs Schnitte im Jahr mit entsprechend intensiver Traktorbefahrung für wenden, schwaden, Ballen pressen usw. Das bedeutet eine weitgehende und immer wieder neue Auslöschung der Insektenpopulationen auf diesen Flächen. Insofern hat eine solche extensiv gepflegte Wiese die Funktion einer Oase und bietet Rückzugs- und Regenerationsfläche für die bedrängte Insektenwelt.

Nach den Beobachtungen der letzten Jahre hat sich die Insekten-, aber auch die Vogelvielfalt auf der Wiese enorm positiv entwickelt. U.a. wurde zwei Jahre nach der Extensivierung der Fläche und Verzicht auf Traktorbefahrung regelmäßig  das große grüne Heupferd, aber auch zahlreiche andere Heuschrecken-, Käfer- , Schmetterlings-und Wildbienenarten beobachtet. Und natürlich profitiert die Vogelwelt enorm: Grünspecht, Neuntöter, Goldammern, Hausrotschwanz, Stieglitz, Dompfaff und andere Arten sind regelmäßig zu Gast und werden akribisch protokolliert, so dass die Wiese auch ein biologisch interessantes Entwicklungs- und Beobachtungsprojekt in einem intensiv genutzten Umfeld darstellt.    
Anbei einige Bilder aus den letzten drei Jahren.

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